ARCHIV: Gender Sender Workshops
2015-2019

Um ein Eindruck zu bekommen, welche Workshops beim Gender Sender in den letzten Jahren stattgefunden haben, stellen wir eine Auswahl der Workshopbeschreibungen hier vor.

 

Queering the Fairytale Meets Autobiographical Storytelling

Referent*in: Katinka Kraft
Sprachen: Der Workshop kann in englischer oder deutscher Lautsprache stattfinden, je nach den Wünschen der Teilnehmer_innen.

Geschichten leben und atmen überall um uns herum. Sie verbinden uns mit unserem Selbst und unserer Umgebung. Sie müssen nur anerkennt werden.
In diesem Kurs lernst du die Werkzeuge zur Entwicklung deiner eigenen Geschichte. Am ersten Wochenende werden wir das traditionelle Geschichtenerzählen erforschen, um uns mit dem Handwerk des Storytellings zu beschäftigen: den Geschichtenbogen, dynamische Details, Bilder, Körpersprache, Stimme und Gesten. Und während wir dabei sind, werden wir unsere Zauberstäbe hervorbringen und das Ganze queeren, wir lassen Rapunzel sich selbst retten, das nicht-binäre Königreich leitet den Tanz, der Bär bleibt ein Bär, Aschenputtel düst ab auf ihrem Kürbis, weil sie sich keine Beziehung wünscht!

Beim Storytelling geht es darum, die Poesie in den einfachen Momenten zu sehen. Sobald wir die Werkzeuge des Storytellings erlernt haben, werden wir unseren Weg zu unseren eigenen Geschichten finden, die aus unserem Leben entstanden sind. Während wir die Grenzen des autobiographischen Storytellings erforschen, werden wir durch unsere Worte Bilder hervorrufen, unsere eigene Geschichte verkörpern und unsere Stimmen finden.

Dieser Workshop ist kein Schreibworkshop. Wir werden uns mit der mündlichen Tradition des Geschichtenerzählens beschäftigen.
Keine Vorkenntnisse erforderlich, nur der Wunsch, auf die Bühne zu gehen und zu sprechen!

Autobiographisches Erzählen meets Digitale Medien

Referent*innen: Aila Noeren, Lukas Nicolaisen, Marcus Zilz
Sprachen:
Deutsch & Englisch

Im Blick zurück entstehen die Dinge, im Blick nach vorn entsteht das Glück“(Tocotronic).

Digital Storytelling ist eine besondere Methode der Kurzfilmproduktion. Gearbeitet wird hauptsächlich mit Fotos und anderen persönlichen Erinnerungsstücken. Die visuelle Darstellung wird durch die eigene Stimme der Filmemacher*innen begleitet. Der Fokus der Produktion liegt auf dem Herausarbeiten autobiographischer Momente/Erinnerungen/ Erlebnisse. Der Workshop richtet sich an alle Queers, die
1. den stereotypen Vorstellungen von LSBTIQ-Biographien etwas entgegensetzen wollen
2. Lust haben sich künstlerisch mit Aspekten der eigenen Lebensgeschichte auseinanderzusetzen und Teile davon sichtbar und hörbar zu machen.  Im Rahmen des Workshops produziert jede*r Teilnehmer*in einen autobiographischen Kurzfilm.

Klima Hashtag- Tasweer

Workshopreferent_in: Salma Arzouni und Zara Zandieh
Sprachen: Salma und Zara sprechen libanesisches Arabisch, Farsi, Deutsch und Englisch. Ihr könnt sehr gerne, die Sprachen die ihr könnt in den Workshop hinein fließen lassen.

In diesem Workshop wenden wir uns dem kreativen Schreiben und der Fotographie zu und versuchen zwischen diesen beiden Medien Brücken zu schlagen: KILMA – HASHTAG – TASWEER.

Zu Anfang überlegen wir uns gemeinsam was jede_r gerne in Form von Worten und Bildern erzählen möchte. Das kann alles sein, was euch einfällt von Wut über politische oder gesellschaftliche Zustände, traumatischen Erfahrungen, kinky Phantasien oder verspielten, futuristischen Utopien. Es gibt keine Begrenzungen. Wir entscheiden gemeinsam in der Gruppe was für Themen alle interessieren könnten. Wir schauen uns Verbindungen und das Zusammenspiel von Wort und Bild an und folgen euren inneren Bildern, Phantasien, den Stimmen eurer_em inneren Geschichtenerzähler_in, Momenten und Dynamiken. Ziel ist es, das was sich durch euch in Form von Wort oder Bild erzählen möchte verspielt zu einem Werk zusammen zu bringen. Die Intention des Workshops ist Gender Geschichten in nicht-normative Weisen durch Bilder und Worte zu erkunden. Salma und Zara werden auch ihr Wissen und ihre Werkzeuge in ihren jeweiligen Bereichen in den Workshop hineintragen. 
Es wird eine kleine Workshopaufgabe für die Zeit zwischen den beiden Terminen geben. Bitte meldet euch nur an wenn ihr sowohl an beiden Workshop Terminen als auch für die kleine Aufgabe zwischen den Terminen Zeit habt. Am Ende des Workshops gibt es die Möglichkeit eure Werke auf einem Blog und der Abschlussveranstaltung in Form von Projektionen zu zeigen. 


Dieser Workshop ist für alle offen. Bitte seid euch darüber klar, dass wir einen Raum anbieten, wo homophobe, transphobe, ethnisierende oder exotisierende, rassistische, sexistische, ableistische oder andere diskriminierende Verhalten oder Sprüche nicht willkommen sind. Keine_r braucht Vorwissen über ein spezielles Feld. Kommt einfach und seid gespannt. Wir freuen uns auf euch.

Kilma: Worte sind Worte sind Worte sind Worte.. Oder sind sie doch mehr als nur Worte? Wie können wir das Wort nutzen um uns zu zeigen oder vielleicht auch dahinter zu verstecken..? Lyrik eröffnet uns die Möglichkeit Emotionen in ihrer klarsten Form zu formulieren. Bei diesem Workshop gibt es keine Regeln, dennoch werden wir einige Grundlagen der Lyrik erlernen. Im Zusammenspiel ergibt sich dann eine menage a trois des Bildes, des Wortes und der Imagination. Ein Versprechen: Es gibt weder schlechte noch gute Lyrik, es gibt nur Lyrik.

Tasweer: Wir schauen uns Kadrage, Farben, Kompositionen, Linien und den Einfluss von Licht im Bild an. Gearbeitet wird mit Einwegkameras und den Texten aus der Gruppe Kilma, die jede_r einzelne inspiriert und in euch Bilder hervorruft.

 
 

Spoken Word: Performance/ das Gruppenstück

Workshopreferent_in: Katinka Kraft
Sprache: Deutsche & English

Performance
To experience a poem „spoken“ by the poet is to be present at the moment of creation, for once a poem has been composed, „written“, the energy of its creation is accessible anew each time it’s spoken out loud.“ -Anne MacNaughton
Hast du ein Spoken Word Stück, ein Gedicht, eine Geschichte, dass du gerne im Rahmen vom Gender Sender auf die Bühne zu bringen willst? Im Workshop lernst du Performance-Techniken kennen, um deine Stücke nicht nur auf dem Papier, sondern auch auf der Bühne zu erleben. Wir werden uns spielerisch mit Artikulation, Improvisation, Erinnungsmethoden, Stimme und Körper beschäftigen. Zum Abschluss des Workshop wird eine Show stattfinden, damit wir zusammen den Schritt auf die Bühne machen, um uns auszuprobieren.

Das Gruppenstück
Hast du Lust einen Gruppentext im Rahmen von Gender Sender zu schreiben? Willst du ein mehrstimmiges Stück kreieren, in dem kollektive Ideen zu Geschlecht/Gender verfasst sind? Willst du mit 1-3 Personen auf der Bühne stehen und gleichzeitig sprechen, oder in einem Echo, oder einfach nur nebeneinander eure Geschichten erzählen? In diesem Workshop haben wir einen Tag zusammen, um diesen Prozess anzustoßen. Wir werden mit Worten spielen, zusammen schreiben und performen, mit Theater spielen und uns in den kreativen Prozess “hinein spielen“.

ICH BIN MUSIK – HÖR MAL

Ein Workshop für spasskreative Liederschreib_erinnen
Workshopleiter_in: Jana Maria Knoop. 
Sprache: Deutsche Lautsprache

Jede_r Mensch kann Singen! Jede_r Mensch kann ein Instrument spielen! Jede_r Mensch kann Musik!

Die Vorstellung, dass Musik nur dann „echte“ Musik sei, wenn wir uns ihr* nach bestimmten genormten Vorgaben und Regeln nähern, ist genauso einengend konstruiert, wie die mehrheitsgesellschaftliche Vorstellung von Geschlechtlichkeit. Ein Lied ist viel mehr. Ein Lied ist persönlicher Ausdruck, ist Kreativität, ist Bewegung und Energie!
Und es braucht eben kein Klavierstudium, keine Tonleitern, keine bestimmte Anzahl von Noten, keine Vielzahl an Worte, um ein Lied zu schreiben. Es braucht nur Dich und Deine Ideen.
In diesem Workshop für Liederschreiberinn_en wollen wir uns gemeinsam und alleine damit beschäftigen, was Musik für uns individuell bedeutet. Wir wollen Ausprobieren, Tüfteln, Basteln und Pausen machen. Du musst übrigens kein Instrument spielen können, um großartige, schöne, traurige und/oder aufwühlende Musik zu machen. Wir wollen die Musik entdecken, die aus unserem Inneren heraus entspringt. Dabei stehen uns alle Möglichkeiten, alle Zwischenräume, alle Richtungen offen.

Toll, wenn Du dabei bist … ich freu mich auf Dich

Gebrauchsanleitungen, Rezepte und

Packungsbeilagen für trans*inter*queers

Workshopleiter_innen: Kai Egener und Justin Time
Sprachen: Deutsch & Deutsche Gebärdensprache
*beide Workshopleitende sprechen auch English Lautsprache und können immer wieder einzelne Sachen übersetzen.

An einem Wochenende werden wir in Kleingruppen kurze Animationsfilme produzieren. Mit Papercut, ein bisschen Phantasie und Spaß entstehen Filme in Stop-Motion-Technik rund um Doktor-Oetker-Rezepte, Gebrauchsanleitungen für Akkuschrauber oder IKEA-Regale… Was haben diese Zettel mit Identität und Gender zu tun – bzw. wie können wir sie ganz anders lesen und trans*formieren…?Vorwissen brauchst du keines, wenn du eine Digitalkamera und / oder Stativ hast, bringe sie gerne mit, Technik ist aber auch vorhanden

FEAR & LOVE

Workshopleiter_innen: Rima Najdi und Zara Zandieh
Sprache: English

“Love and pain somehow function in similar ways: they do not give us a break, absorbing all of our attention. They each become our inner and outer landscapes, our identity. We possess them and become possessed, using similar terms for both: We look for cure, or a way out, speak of oblivion, rest or panic, even death”-Etel Adnan In The Heart of The Heart of Another Country

Fear & Love is a video-performance workshop created around emotions, which Rima and Zara consider as constructed through society. We will look at these two universal emotions, how they tackle each individual differently, how society constructs them, how they are used and instrumentalized in political discussions to hide or feed judgements and believes about the other and the self and what it does to our bodies, souls and minds.Both fear & love are political, critical, and directly related to us. Both are entangled with the societies we live(d) in and global politics. We will tackle them by using strategies of performance and learning about video-performance styles by using single shot techniques.We ask our participants to bring images and articles from magazines & newspapers, gifts, objects and creepy teddy bears, to the workshop to then investigate ‘our inner and outer landscapes’. By the end of the workshop each participant will produce a 1-2 minutes video-performance made in a single shot on their interpretation of fear and love.We will fear to love, and love to fear. Everybody is Welcome! The workshop will be held in English.

My Future Me: ein Spoken Word Workshop

Workshopleiter_innen: Stefanie-Lahya Aukongo und Katinka Kraft
Sprachen: English und Deutsch

Wir springen in die Zukunft, überlegen uns mit Worten wie die Welt aussehen könnte und träumen uns dahin wo wir jetzt sein wollen. Wir wagen einen Blick in die Zukunft um Realitäten der Gegenwart zu benennen. In diesem Workshop wollen wir gemeinsam unsere nicht-normativen, kreativen, intersektionalen, facettenreichen Gender-Geschichten beflügeln und aufs Papier bringen – Wie könnten diese im Jahr 3201 aussehen?

Am ersten Wochenende hast Du die Möglichkeit, mit Worten zu spielen und Deine eigenen Geschichten zu finden. Anhand einer Vielzahl kreativer Methoden und Techniken wirst Du zum Schreiben ermutigt und inspiriert. Auch wenn Du noch nie etwas geschrieben hast – die Lust auf die Worte zählt. Am zweiten Wochenende lernst Du Performancetechniken kennen, um Deine Stücke nicht nur auf dem Papier, sondern auch auf der Bühne zu erleben. Wir werden uns spielerisch mit Artikulation, Improvisation, Erinnungsmethoden, Stimme und Körper beschäftigen. Zum Abschluss des Workshop wird eine kleine Show stattfinden, damit wir zusammen die Erfahrung machen uns auf einer Bühne zu erleben. Du musst natürlich nicht bei der Show mitmachen, wenn Du nicht willst. Es wäre aber schön, wenn Mehrere Lust dazu hätten.

Spoken Word ist in schlichten Worten das „gesprochene Wort“. Es ist eine Verschmelzung von Poesie, Schreiben und Performen. Es kann spontan, unakademisch, sofort und leicht zugänglich sein. In Deutschland ist Slam Poetry die bekannteste Form des Spoken Word, aber es gibt in unserem Fall keinen Wettbewerb. Der Workshop ist für selbstdefinierte trans*inter*queere Menschen. Ganz besonders laden wir Menschen ein, die gesellschaftliche Mehrfachzugehörigkeiten/Mehrfachdiskriminierung erfahren.

 

Trickfilm Workshops für Multiplikator_innen

Workshopleiter_innen: Kai Egener und Katinka Kraft
Sprache: Deutsch

Gender Sender bietet deutschlandweite Workshops an spezifisch für Multiplikator_innen, die im Bereich Aufklärungs- und Bildungsarbeit zu Homo- und Trans*feindlichkeit arbeiten. Ziel ist es zu erfroschen, welche Themen und Geschichten in der Aufklärungsarbeit gerade wichtig sind und diese durch kurze Trickfilme zu verdeutlichen.
Wir reisen zu euch und arbeiten für je ein Wochenende intensiv zusammen und lernen einfache Methoden des Stop-Motions um kurze Filme für unsere Arbeit zu gestalten. Ein weiteres Ziel ist die Weitervermittlung von Expertisen zu dem Thema autobiografische Geschichten und Medien. Bis zum Ende vom Wochenende sind 1-3 kurze Trickfilme fertig geschnitten. Die Filme können dann für die Aufklärungsarbeit von eurem Projekt und Gender Sender benutzt werden.